Emotionale Intelligenz  (EQ)

Was ist Emotionale Intelligenz (EQ) und warum ist sie wichtig für Führungskräfte

Während vielen Jahren hat der Intelligenz Quotient (IQ) unsere geistige Intelligenz quantifiziert und somit auch qualifiziert. Viele Menschen hatten den Wunsch nach einem hohen IQ, was mit Erfolg und Reichtum schnell in Zusammenhang gebracht wurde.

Viele Beispiele von Menschen mit einem sehr hohen IQ haben jedoch gezeigt, dass diese Intelligenz nichts damit zu tun hat, ob Menschen generell erfolgreich sind oder nicht, ob sie für eine verantwortungsvolle Führungsposition prädestiniert sind oder nicht. Es gibt  sogar viele bekannte Fälle, wo Menschen mit einem hohen IQ gewisse Verhaltensstörungen aufweisen, was das Zusammenleben mit anderen Menschen schwierig bis unmöglich macht. Die sehr kopflastig einseitige Begabung hemmt andere Eigenschaften wie z.B. die Skills, welche für die zwischenmenschlichen Beziehungen entscheidend sind. Narzisstische Ausprägungen oder egoistische Machtgelüste können besonders störend sein und verunmöglichen oder verhindern aus gutem Grund verantwortungsvolle Positionen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. 

Glück bezieht sich auf ein breites Spektrum an positiven Gefühlen, die sich durch Zufriedenheit, Freude, Dankbarkeit und allgemeines Wohlbefinden sowie ein zielgerichtetes Leben auszeichnen. Tiefgründige Denker und hochintelligente Menschen haben jedoch ein einzigartiges Verständnis, das sie behindert, da sie jede Situation im Leben überanalysieren. Da sie das Leben anders sehen, erkennen sie oft, dass es mehr im Leben gibt als nur Erfolg, Anerkennung und eine liebende Familie zu haben. Und dies ist es, was sie unzufrieden und unglücklich fühlen lässt.

Es sind die Emotionen und Gefühle, die uns Menschen zufrieden, glücklich, erfüllt und somit erfolgreich macht. Diese sozialen Fähigkeiten unterscheiden einen Leader von einem klassischen Manager. Der Mensch hat Bedürfnisse und Wünsche, er sehnt sich nach Geborgenheit, Anerkennung und Liebe. Wer sich mit diesen Themen auseinander setzt, der wird mit sich und anderen Menschen in Einklang sein, er wird ein hohes Mass an Vertrauen, Wertschätzung und Zuneigung haben und somit eine sehr erfolgreiche Führungskraft sein. 

Die emotionale Intelligenz (EQ)

Die emotionale Intelligenz (EQ) beschreibt die Fähigkeit im sozialen Umgang mit sich selbst und in Beziehung mit anderen Menschen. Im Gegensatz zum IQ, der genetisch beinflusst ist und kaum bis gar nicht trainiert werden kann, ist die emotionale Intelligenz nicht von Geburt an vorhanden. Sie wird durch Lebenserfahrung entwickelt und kann zu jeder Zeit gelernt, erfahren und angewendet werden.

Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz haben besondere Fähigkeiten andere Menschen zu beeinflussen, zu motivieren und zu inspirieren. 

Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und die Emotionen von anderen, sowie deren Uraschen und die dahinter stehenden Werte bewusst wahrzunehmen, zu differenzieren und glaubhaft anzuerkennen und angemessen als auch vorausschauend mit ihnen umzugehen. Einfach gesagt heisst emotionale Intelligenz nichts anderes als intelligent mit den Emotionen umgehen zu können. Wer mit Emotionen und Gefühlen intelligent umgeht und diese für sich nutzt ist im Vorteil.

Die drei Ebenen der emotionalen Intelligenz 

Ich Erkennung

Zuerst geht es darum sich selbst zu erkennen, seine eigenen Emotionen und Gefühlen zu kennen und zu wissen, wie wir darauf reagieren. Daraus ableitend können typische Verhaltensweise erkannt und wenn notwendig verändert werden.

Du Erkennung

In einem zweiten Schritt gilt es diese Fähigkeiten beim Mitmenschen zu kennen. Beziehungen zwischen den einzelnen Menschen sind hauptsächlich dafür verantwortlich, was für Umgangsformen wir haben. Die direkte Beziehung zu einem bestimmten Menschen (Lebenspartner, Familienmitglied, Freund, Mitarbeitende, Chef, Lehrer etc.) beeinflusst unser Leben massiv und trägt wesentlich dazu bei, ob wir uns glücklich, zufrieden oder erfolgreich fühlen.

Wir Erkennung

Die dritte Ebene ist die Dynamik der Beziehungsebene von Gruppen, Teams, Organisationen oder ganze Völkergruppen. Politische Auseinandersetzungen oder sogar Kriege sind immer die Folge einer Verkettung von schlechten Beziehungen oder von Missverständnissen. Was meist in einem kleinen Konflikt beginnt (Sandkastenspiel), kann sich vielfach schnell und  explosionsartig entwickeln. Die meist schwerwiegenden Folgen können langfristige negative Auswirkungen haben.

Teams, die harmonisch, zielgerichtet, fokussiert und somit effizient arbeiten sind erfolgreicher, denn sie kommen schneller ans Ziel oder übertreffen die Erwartungen, denn sie sind äusserst Kreativ. Eine Gruppe von individuellen Menschen ist immer effektiver als ein Mensch alleine, wenn alle am gleichen Strick ziehen.

Bereiche der emotionalen Intelligenz 

Selbstreflexion – Selbstwahrnehmung

Das Beobachten und Erkennen von den eigenen Gefühlen und Emotionen ist die Selbstwahrnehmung oder auch Selbstmanagement genannt. Dazu braucht es das Selbstverständnis und eine eigene Einsicht zur Transparenz sich gegenüber. Wer die eigenen Gefühle und Emotionen nicht kennt, wird zum Spielball derer und ist ihnen hoffnungslos ausgeliefert. Wer sie kennt und weiss wie er darauf angemessen reagiert, ist sich seiner Gefühle sicher, erfasst die augenblickliche Situation klar und kann dadurch intelligenter handeln, ohne die Entscheidungen später zu bereuen. Es ist wie ein innerer Kompass, der stets den eigenen Weg weist, auch wenn die Situation emotional sehr heikel ist. 

Hier kurz zusammengefasst:

  • Selbsterkennung (wer bin ich, was will ich, wie will ich sein)
  • eigenes Empfinden kennen lernen
  • Alle eigenen emotionalen Zustände bewusst werden lassen/erkennen/wahrnehmen
  • Zugang zu den eigenen Gefühlen und Emotionen schaffen
  • Unstimmigkeiten akzeptieren und nicht unterdrücken – sich selber sein
  • Mit Achtsamkeit im hier und jetzt das Leben bewusst erleben

Selbstkontrolle – Emotionen handhaben

Auf der Selbstwahrnehmung ist die Fähigkeit aufgebaut, Gefühle so zu handhaben, dass sie angemessen sind. Wir können nicht Nichtfühlen – es stellt sich ausschliesslich die Frage, wie wir damit umgehen. Wer durch Selbstberuhigung die Angst oder Wut nicht eskalieren lässt und gemässigt damit umgeht, verhindert grösseren Schaden und kann sich von Rückschlägen oder allgemeinen Aufregungen des Lebens schneller erholen und sofort wieder Motivation für seine Visions- und Zielerfüllung finden.

Motivation – Emotionen umsetzen

Die Emotionen für sich nutzen, anwenden und in den Dienst eines Zieles oder Absicht stellen. Mit Aufmerksamkeit, Selbstmotivation, Kreativität und mit Betrachtung der drei verschiedenen Ebenen können die Handlungen einfacher und effizienter umgesetzt werden. Mit Hilfe von produktiver und effektiver Energie und reiner intrinsischer Motivation, können herausragende Leistungen ausserhalb des bisher bekannten erbracht werden. 

Empathie und emotionale Intelligenz

Zu wissen und verstehen was andere fühlen oder gedenken zu tun baut auf der emotionalen Selbstwahrnehmung auf. Sie ist Grundlage der allgemeinen Menschenkenntnisse. Wer einfühlsam ist, vernimmt eher versteckte emotionale Signale und hat die Chance hinter die Fassade zu sehen. So beginnen wir Wünsche oder deren Urmotivation und tiefer liegende Absichten zu verstehen. Wenn Menschen die Emotionalität anderer lesen und verstehen können, werden sie automatisch zu Leaderfiguren von Systemen und können Menschenmassen bewegen und inspirieren.

Soziale Kompetenz – Umgang mit Beziehungen und die emotionale Intelligenz

Die Kunst mit den Emotionen anderer intelligent umzugehen hilft Menschen natürlich und leicht Beziehungen zu unterhalten, Netzwerke aufzubauen und zu führen. Dadurch schaffen sie die Möglichkeit, dass andere sich weiter entwickeln können. Menschen mit dieser speziellen Fähigkeit sind sehr beliebt und können dadurch problemlos mit allen Arten von Charakteren sehr erfolgreich umgehen und zusammenarbeiten.

Die vier Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz 

Peter Salovay und David Caruso schreiben in ihrem gemeinsamen Buch “The Emotionally Intelligent Manager” von den vier grossen Fähigkeiten, welche Menschen dazu befähigen emotional intelligent zu sein. 

Zuerst geht es darum Gefühle und Emotionen überhaupt wahrzunehmen. Das geht nicht einfach auf Knopfdruck, denn viele Menschen haben sich vielleicht seit vielen Jahren oder sogar überhaupt noch nie mit ihren eigenen Gefühlen auseinander gesetzt. Mit etwas Übung und achtssames Training z.B. mit Meditationen, wird die Wahrnehmung der Gefühle und das Kennen lernen der bewussten und der unbewussten Emotionen mehr und mehr gelingen. 

Viele Führungskräfte haben Hemmungen, diese Gefühle zuzulassen und Emotionen im Aussen zu zeigen, das ist die grosse Herausforderung im zweiten Schritt. Haben sie sich besser kennen gelernt, dann kommen die Emotionen weniger überraschend und weniger heftig. Es bietet sich anschliessend eine grosse Chance, diese Emotionen für sich spielen zu lassen. Will man Menschen überzeugen und inspirieren, sind Erzählungen von emotionalen Geschichten sehr hilfreich.

Im dritten Punkt geht es darum zu verstehen, was einem die Emotionen aufzeigen will. Lassen wir uns immer wieder von der gleichen Situation aus der Fassung bringen, kommt das nicht von ungefähr. Diese Gefühle sind da, um verarbeitet zu werden. Es sind die Schattenpunkte in unserem Leben, die meistens für die Emotionen verantwortlich sind. Es sind Triggerpunkte, die uns eine einmalige Chance bieten, uns in diesem Bereich entwickeln zu dürfen.

Die Meisterschaft aller Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz ist, die Gefühle und Emotionen gezielt zu steuern und zu managen – sie dann einzusetzen wann und wo ich sie will. Wer die Kunst versteht, die Triggerpunkte von Menschen punktgenau auszulösen, kann Menschen steuern und sie für sich gewinnen. Es verbirgt die Gefahr, dass es manipulierend wirkt und dadurch missbraucht werden kann. Menschen mit einem hohen Intelligenzgrad und einem sozialen Bewusstsein sind sich dieser Macht bewusst und wenden es nur für die gute Sache an.

Der Zugang  zu Emotionen und Gefühlen – vielfach eine Herausforderung – Die emotionale Intelligenz

Es ist meist ein sehr schmaler Grat zwischen Selbstbeherrschung (Gefahr von Unterdrückung) und Überreaktion (Folgeschäden) wenn Emotionen auftreten. Denn meistens kommen sie ohne Voranmeldung und aus dem Nichts. Auch der Zeitpunkt scheint uns immer unpassend. Wir haben es nicht unter Kontrolle, wann sie auftauchen und in welcher Intensität sie sich zeigen. Das wiederum löst beim Menschen grosse Unsicherheit und Angst aus. Das ist bei vielen Menschen der Hauptgrund, warum sie meist versuchen, erst gar keine Gefühle entstehen zu lassen. Wenn wir einen wichtigen Auftritt haben, wollen wir keine Panikattacke oder unkontrollierte Schweissausbrüche haben, wir wollen souverän und kontrolliert sein.

Gefühle lassen sich psychologisch in die Hauptkategorien Wut, Furcht, Überraschung, Verachtung, Freude, Ekel und Traurigkeit einteilen. Übergeordnet geht es meist um negative oder positive Gefühle. Und es sind die negativen Gefühle, die uns beschäftigen und verunsichern. Positive Gefühle haben wir eher selten. Wenn sie da sind, nehmen wir sie als selbstverständlich an. Dadurch werden sie gar nicht richtig wahrgenommen. So beschäftigen wir uns automatisch mehr mit den negativen Gefühlen als mit unseren Positiven. 

Das hat im übrigen auch damit zu tun, dass unser Körper darauf programmiert ist, auf Gefahren zu reagieren. Er beschützt uns vor Gefahren. Positive Gefühle sind für den Körper und Geist keine Gefahr, darum findet kaum Reaktion statt. Bei negativen Gefühlen werden schnell und meist automatisch Angsthormone produziert, Angst sagt dass der Körper unmittelbar bedroht wird. Der Körper löst über das sympatische Nervensystem Überlebensmassnahmen aus, um bei den drei Reaktionsmöglichkeiten Flucht, Kampf oder Erstarren dem Körper sofortige zusätzliche Energie bereit zu stellen. 

Ob wir Angst haben vor einem wilden Bären, einer giftigen Schlange in der Wildnis, oder ob wir Ekel verspüren bei verdorbenen Esswaren, der Körper schützt uns davor.

Heute ist es jedoch meist der knallharte Chef, der unfähige Arbeitskollege, die nervigen Eltern oder der unfaire Lehrer, der Körper reagiert genau gleich darauf

Während vielen Tausend Jahren waren wir tatsächlich in der Wildnis grossen Gefahren ausgesetzt. Das ist heute nicht mehr so, doch die Körperreaktionen sind immer noch die selben. Darum ist es so wichtig, dass wir unsere Emotionen und Gefühle kennen lernen, damit unser Körper nicht unter Dauerstress ist. Dauerstress führt kurz oder lang zu Krankheiten oder anderen körperlichen Komplikationen (Burnout Symptome). 

Eine weitere Herausforderung ist das Phänomen der emotionalen Voreingenommenheit. Gemäss Paul Ekman tritt dies meist auf einer unbewussten Ebene auf, wodurch es leicht zu übersehen ist. Wir stellen uns deshalb selten die Frage, warum wir eine bestimmte Emotion empfinden. Stattdessen suchen wir nach Wegen, um diese Emotion zu bestätigen und es einfacher zu machen, unsere Reaktionen zu verteidigen oder sogar zu entschuldigen. Dadurch stehen wir nicht zur Verantwortung unserer Reaktionen und bleiben in der bequemeren Opferhaltung. Wenn jedoch diese ursprüngliche Emotion nicht angeschaut wird, dann bleibt sie unbewusst in uns vergraben und taucht immer wieder an bestimmten Situationen im Leben auf – immer heftiger – immer intensiver.

Gefühle und Emotionen kontrollieren – Ein körperlicher physischer Prozess  verstehen – Emotionale Intelligenz

Am Anfang jeder Emotion und jedes Gefühls ist immer ein Gedanke. Pro Tag produzieren wir ungefähr 70’000 Gedanken, was wiederum heisst, dass wir praktisch jede Sekunde ein Gefühl ausgestrahlt wird. Niemand kann somit sagen, dass er keine Gefühle hat, es stellt sich einzig die Frage, ob wir sie bewusst oder unbewusst wahrgenommen werden.

Wir können nicht nicht denken, wir können einzig beeinflussen was wir denken. Wenn wir unser Denken beeinflussen können, hat das direkte Auswirkungen auf unsere Gefühle. Dieser Prozess ist wissenschaftlich fundiert und es gibt zahlreiche Forschungs- und Testergebnisse. Die Neurobiologie und Gehirnforschung beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Thema und beweist anhand von Gehrinscans diesen physischen Prozess der so funktioniert:

Jeder Gedanke verursacht eine biochemische Reaktion im Gehirn. Das Gehirn setzt anschliessend chemische Signale frei, die an den Körper übermittelt werden, sozusagen als Boten des Gedankens. Jeder Gedanke erzeugt einen chemischen Stoff, der zu einem bestimmten Körpergefühl gehört. Dank dieser Botenstoffe (Neurotransmitter) fühlt unser Körper genau das, was wir gedacht haben. Wenn wir glückliche, inspirierende oder positive Gedanken hegen, produziert unser Gehirn Chemikalien, die freudige, inspirierende oder erhebende Gefühle hervorrufen. Rechnen wir beispielsweise mit einem angenehmen Erlebnis, dann schüttet unser Gehirn einen Neurotransmitter namens Dopamin aus, der den Körper auf dieses Ereignis einstimmt und bewirkt, dass wir uns voll freudiger Erwartungen fühlen. Hegen wir dagegen Empfindungen wie Hass, Ärger oder Verunsicherung, produziert  das Gehirn die entsprechenden Chemikalien, sogenannte Neuropeptide: Der Körper reagiert dann folgerichtig mit Gefühlen von Hass, Ärger oder Minderwertigkeit.

Wenn wir unsere emotionale Intelligenz verbessern wollen, lernen wir unsere Gefühle und Emotionen kennen, und diese können wir über unsere Gedanken steuern.

Unser Leben/unsere Erfahrungen/unsere Erinnerungen – sind alles Emotionen und Gefühe 

Seit unserer Geburt lernen wir aus Erfahrungen und aus Erlebnissen, das ist eine Grundvoraussetzung für unsere Entwicklung in der Kindes-, Jugendlichen- und Erwachsenenphase. Mit jedem Erlebnis wird automatisch eine Emotion zum Zeitpunkt des Geschehens im Körper ausgelöst, je heftiger und intensiver sie ist, desto tiefer wird sie im Gehirn abgespeichert. Wir können uns genau an ganz bestimmte Situationen in unserem Leben erinnern, auch wenn es mehrere Jahrzehnte her ist, und wissen genau, wie sich das angefühlt hat. Wir wissen noch genau was unsere Sinne aufgenommen haben(Geschmack, physischer Schmerz, Bilder, Ton etc.). Die meisten Menschen erinnern sich ganz genau an 9-11, es war ein Dienstagnachmittag. Auch wenn es bereits über 20 Jahre her ist wissen die meisten Menschen genau wo sie an diesem Zeitpunkt waren, als sie zum ersten Mal Bilder des schrecklichen Attentates auf das WTC gesehen haben. Viele wissen sogar, was ihre erste Reaktion darauf war, was sie genau gesagt haben. Ein Beispiel dafür, dass wenn etwas Unvorstellbares oder Unmögliches passiert (Einsturz der Türme), eine tiefe Emotion gespeichert wird. Dieses Gefühl vergessen wir wohl im ganzen Leben nie. Ähnliche Situationen sind z.B. der erste Kuss, Hochzeitstage, Geburt des ersten Kindes, die Botschaft des Todes eines geliebten Menschen etc.

Wenn wir festgestellt haben, dass uns die Emotionen und Gefühle unsere Verhaltensweisen negativ beeinflussen, dann führt kein Weg daran vorbei, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und die Ursache des Problems zu kennen. Es gibt diverse therapeutische Ansätze, diese Probleme zu lösen. Vielfach ist es jedoch einfach ein nochmals durchleben der negativen Erfahrung. Die Erkenntnis und ein bewusster Entscheid für eine schnelle Handlung in Form von Vergebung, Entschuldigung, Therapie, Unterstützung etc. löst meist die dahinter verborgene negative Emotion. Dieser Prozess (Persönlichkeitsentwicklung) führt dazu, eine emotional intelligente Person zu sein und die verschiedenen Bereiche der sozialen Kompetenzen zu erlangen und davon zu profitieren.

Schlussfolgerung – Bedürfnisse der Menschheit  befriedigen

Emotionale Intelligenz ist lernbar und benötigt keine spezifischen Vorkenntnisse. Jeder Augenblick im Leben gibt genügend Gelegenheit dazu, die emotionale Intelligenz zu erlernen, entwickeln, anzuwenden oder davon zu profitieren. Bereits beim nächsten Meeting werden diverse Möglichkeiten geboten, die Beziehungen zu anderen Menschen besser zu verstehen und angemessener zu reagieren. Gegenseitiges Verständnis und gemeinsame Bedürfnisse führt dazu, dass Teams effizienter und schneller Ziele erreichen. Veränderungsprozesse werden effizienter umgesetzt, wenn Menschen davon inspiriert werden, bestehende Verhaltensmuster zu ändern und die bisherige Komfortzone zu verlassen. Das sind alles Herausforderungen, welche Führungskräfte, Leaders und Manager tagtäglich erleben.

Die Bedürfnisse der Menschen haben sich über Jahrhunderte gemäss der Maslowschen Pyramide in den ersten drei Stufen bewegt. Heute sind Wertschätzung, Anerkennung und Entfaltung der Persönlichkeit (Stufe 4 und 5) die wesentlichen Bedürfnisse der Menschen. Führungskräfte und Leaders mit einer hohen emotionalen Intelligenz schaffen es, eine breite Masse an Menschen auf dieser Bedürfnisebene abzuholen und ihre spezifischen Wünsche zu erkennen und diese dazu zu bringen, sie selber zu erfüllen.

Die daraus geschaffene innere Zufriedenheit, Vertrautheit, Verbundenheit und Zuversicht ist die Basis, damit wir mit den äusseren Einflüssen wie Hektik, Stress, Wandel, Konflikte, Verletzungen etc. unseres Alltags nicht nur besser umgehen können, sondern uns nicht davon beeinflussen lassen. Dank der sozialen Fähigkeiten im Umgang mit uns und anderen gelingt es uns, persönliche Visionen, Träume und Ziele zu erreichen und damit Freude, Wohlstand und Erfolg zu erleben.

Ausschnitt der wichtigsten Emotionen:

Zorn:

Wut, Empörung, Groll, Aufgebrachtheit, Entrüstung, Verärgerung, Erbitterung, Verletztheit, Verdrossenheit, Reizbarkeit, Feindseligkeit, Hass, Gewalttätigkeit

Trauer:

Leid, Kummer, Freudlosigkeit, Trübsal, Melancholie, Selbstmitleid, Einsamkeit, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung

Furcht:

Angst, Furchtsamkeit, Nervosität, Besorgnis, Bestürzung, Bangigkeit, Zaghaftigkeit, Bedenklichkeit, Gereitzheit, Grauen, Entsetzen, Schrecken, Phopie, Panik

Freude:

Glück, Vergnügen, Behagen, Zufriedenheit, Seligkeit, Entzücken, Erheiterung, Fröhlichkeit, Stolz, Sinneslust, Erregung, Verzückung, Befriedigung, Euphorie, Laune, Ekstase

Liebe:

Akzeptanz, Freundlichkeit, Vertrauen, Güte, Affinität, Hingabe, Anbetung, Vernarrheit

Ekel:

Verachtung, Geringschätzung, Verschmähen, Widerwille, Abneigung, Aversion, Überdruss

Scham:

Schuld, Verlegenheit, Kränkung, Reue, Demütigung, Bedauern

Entdecke nachfolgend unsere Coaching-Angebote:

CIRCLE FOR LEADERS – Eigene Emotionen – Ängste – Unsicherheiten

QUICK AND DIRTY – Veränderung in deinem Leben

6 Monate 1:1 online COACHING

Weitere Beiträge

Pirmin Wipf QaD

Burnout  – die Angst vor dem Versagen

Angst vor Burnout und deren meist unbekannten Folgen, beschäftigt vor allem Manager immer wieder. Viele haben veritable Angst davor, in ein Burnout zu fallen. Dennoch verschliessen

Was ist eine gute Führungskraft

Ich habe auf Google einfach mal das Wort Führungsqualitäten eingegeben. Folgendes wurde mir angezeigt: Vorbild sein. … Kommunikationsfähigkeit. … Flexibilität. … Verantwortungsbewusstsein. … Klare Erwartungshaltung.