Angst vor Burnout und deren meist unbekannten Folgen, beschäftigt vor allem Manager immer wieder. Viele haben veritable Angst davor, in ein Burnout zu fallen. Dennoch verschliessen die Meisten die Augen vor diesem scheinbar heiklen Thema. Warum ist das so? Dieser Artikel soll Wissen vermitteln, damit die Angst vor dem Unbekannten verschwindet und Menschen ermutigt, aktiv und vor allem ehrlich ihr Leben zu reflektieren. Top-Managers mit einem gesunden Bewusstsein haben nebst einem zufriedeneren Leben auch meist mehr Erfolg.
Diese positive Nebenwirkung färbt sich auf die Unternehmung oder Organisation und deren Mitarbeitenden ab. Dies wiederum bietet die grosse Chance und Möglichkeit, die Sinnhaftigkeit der Arbeit, Empathie und Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden massiv zu erhöhen. Dies sind die emotionalen Entscheidungsfaktoren der heutigen Zeit, welche stark von Fachkräftemangel, allgemeiner Reizüberflutung, Überangebot und kompletter Vergleichbarkeit geprägt wird.
Der Druck am Arbeitsplatz nimmt dadurch immer mehr zu. Vor allem ist die Erwartungshaltung von verantwortungsvollen Menschen in der Gesellschaft sehr gross. In unserer Leistungsgesellschaft zählt nur eines: immer schneller, weiter und höher als andere zu sein.
Zudem fehlt vielen Menschen der Sinn und Zweck ihrer Arbeit oder ihrer Aufgabe. Dies hat besonders grosse Auswirkungen auf die Motivation und den Stresslevel des Körpers.
Das sind die Hauptgründe, warum die Fälle von psychischer Belastung am Arbeitsplatz seit Jahren zunehmen. Diverse Studien in verschiedenen Ländern bestätigen diese Tendenz.
Verlauf von Burnout und generelle Folge für Betroffene
Eines haben alle Betroffenen gemeinsam: Das Gefühl zu haben ein Versager zu sein. Dieser Gedanke reift und bestimmt fortan das Leben. Viele spüren, dass sie nicht mehr mithalten können und haben den Eindruck, “den Anforderungen nicht mehr Gerecht zu werden”. Die logische Reaktion ist, dass die Menschen nach dieser Erkenntnis sich meist selber noch mehr unter Druck setzen. Sie müssen mehr Leisten als andere, länger arbeiten, immer erreichbar sein etc. was wie ein Brandbeschleuniger wirkt. Man sieht einfach keine Lösung mehr, egal was man tut, egal wie viel man arbeitet, die Probleme können nicht mehr gelöst werden. Endlose Gedanken sind im Kopf, die eigene Erwartungshaltung wird so gross, dass Entäuschungen im Alltag zur Normalität werden, selbst die wenigen Erfolge werden nicht mehr wahrgenommen.
Körperliche Beschwerden kommen auf und werden immer häufiger, was in der totalen Erschöpfung endet. Die Folgen für Betroffene sind unterschiedlich und ist abhängig davon, wann die Einsicht gereift ist, das Leben fundamental zu verändern und die Ursachen der Belastung zu lösen. Viel zu lange werden Signale missachtet und ignoriert, viel zu lange halten wir an alten Glaubenssätze wie “ich darf keine Schwäche zeigen” fest. Gerade das Eingeständnis von “Schwäche zeigen” ist der Hauptgrund, warum Frühzeitsymptome von Betroffenen zu lange unterdrückt und nicht wahrgenommen werden. Hier fehlt auch klar die Bereitschaft der Wirtschaft, dieses Problem als solches zu erkennen und entsprechend zu handeln. “Sich outen” ist für viele keine Option, die Angst das Statussymbol zu verlieren ist zu gross.
Auswirkungen für das direkte Umfeld
Das Leid des Betroffenen hat auch Auswirkungen auf das direkte Umfeld (Familie, Freunde, Mitarbeitende). Menschen unter Dauerstress verändern sich, Kommunikation wird zunehmend schwierig und das Umfeld weiss nicht, wie mit dieser Situation umzugehen. Im Berufsumfeld werden Arbeiten und Aufgaben nicht mehr effizient erledigt und Absenzen nehmen zu. Mitarbeitende müssen an dieser Stelle meist Arbeiten übernehmen, was für sie zu Mehrarbeit und somit zu Überbelastung führt.
Burnout und Depression verändern Menschen bzw. Betroffene müssen sich verändern, wenn sie nachhaltig genesen wollen. Diese notwendige Veränderung wiederum ist eine grosse Herausforderung vor allem für die Familie (Ehepartner, Kinder, Eltern etc.). Es wird hier viel Verständnis und ebenfalls ein Wille zur Veränderung, zum neuen Lebensstil ihrerseits verlangt. An diesem Punkt scheitern viele Beziehungen, was wiederum eine Veränderung ausserhalb unserer bekannten Wohlfühlzone bedeutet.
Auswirkungen von Burnout für die Wirtschaft und Gesellschaft
Auch auf die Gesellschaft, Systeme und Organisationen haben die Auswirkungen von Burnout immer mehr Einfluss. Allein der wirtschaftliche finanzielle Aufwand, ausgelöst von den Ausfallkosten und direkten medizinischen Leistungen, schätzt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jährlich in Deutschland auf über 36 Milliarden Euro – das entsprach 2019 1,1 Prozent des Bruttonationaleinkommens. Dabei sind die Folgekosten noch nicht berücksichtigt, da sie sehr schwer zu kalkulieren und kaum erfassbar sind. Ähnliche Berechnungen in anderen Ländern kommen auf gleiche Ergebnisse (ca. 1% des BIP). Diese Summen zeigen auf, dass Investition in Aufklärung und Prävention rund um das Thema Burnout auch aus finanzieller rein ökonomischer Sicht immer sinnvoller wird.
Leider wird dennoch meist darüber geschwiegen und Burnout verharmlost. Unter dem Motto “Wir haben alles im Griff, bei uns kann das nicht passieren”, fehlt in vielen Unternehmen das Bewusstsein, die Empathie und das achtsame Verhalten, der Tatsachen in die Augen zu schauen.
Was ist ein Burnout – emotionale Erschöpfung
Eine klare Definition gibt es nicht. Burnout ist in der Arbeitswelt seit den 1970er Jahren als Ausbrennen bekannt. Es ist ein Zustand des Menschen, wo die für seine Tätigkeit benötigte Energie und Ressource nicht mehr reicht. Die Fachwelt beschreibt es vielfach mit emotionaler Erschöpfung.
Der daraus entstehende Druck führt langsam und schleichend zu Stress, da der Körper mehr leisten muss, als er tatsächlich bereit ist. Das wiederum löst Reaktionen im Körper aus, denn er spürt diese Disbalance dank seiner hochentwickelten Sensorik. Er sendet klare und unmissverständliche Symptome aus, um auf diese Disbalance aufmerksam zu machen. Diese Reaktion sind als Stress- oder Burnout Symptome bekannt. Diese sind sehr vielfältig, hier ein paar klassische Beispiele von Erschöpfung Symptome:
– Schlafstörungen bis kompletter Schlafentzug
– Dauerschmerz von Körperteilen (z.B. Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Bauchschmerzen)
– erhöhter Puls und Blutdruck
– Effizienzabfall am Arbeitsplatz
– hohe Arbeitspräsenz
– Sozialer Rückzug
– stets genervt sein, keine Geduld mehr
– nicht mehr abschalten können
– Mangelhafte Ernährung
– plötzlicher Drang nach übermässiger sportlicher Betätigung
– Versagen von Körperfunktionen (Herzinfarkt, Lähmungserscheinungen, Tinnitus, Verdauungsprobleme etc.)
Unser Körper – ein hochkomplexes und geniales System
Um die Burnout Symptome und deren Ursachen zu verstehen, hilft das Wissen über die Biologie unseres Körpers. Die Homöostase (Gleichgewicht) definiert unseren vielfältigen Mechanismus (Blutdruck, Blutzucker, Körpertemperatur, Puls etc.). Unser Stammhirn ist für die Homöostase verantwortlich, es ist unser Radar und sammelt die ganze Zeit automatisch Daten und gibt sie an andere Teile des Gehirns weiter. Dort werden sie analysiert und mit den Normdaten, was für das Überleben des Körpers notwendig ist, abgeglichen. Sobald ein Wert der Norm nicht entspricht, wird ein Alarm ausgelöst und Massnahmen (Symptome) ausgelöst.
Was hat nun die überlebensnotwendige Homöostase mit Stress zu tun?
Der Stress ist normalerweise eine Reaktion des Körpers, welche unsere Überlebenschance bei einer lebensbedrohenden Situation erhöht. Der Stress bringt den Körper kurzfristig zu mehr Leistung, als er im Normalzustand fähig ist (Boosterfunktion). Der Stress ist also eine Überlebensstrategie des Körpers.
Während mehreren Tausend Jahren (ca. 250’000 Jahre) war die Wildnis die grösste Bedrohung für den Menschen. Der Anblick eines gefährlichen Tieres lösten sofortigen Stress aus. Dieser Stress hat die Körperleistung in Form von Muskelkraft und Aufmerksamkeit die typischen Verhaltensweisen wie Flucht, Kampf oder Erstarren massiv unterstützt und so das Überleben solcher Situationen gesichert.
Heute hat sich das komplett verändert. Die Wildnis ist keine echte Bedrohung mehr für das wahre Überleben des Menschen. Was uns nicht bewusst ist, dass unser Gehirn immer noch gleich funktioniert wie vor vielen Tausend Jahren und bei Angst oder Stress immer noch gleich reagiert wie in den letzten 250’000 Jahren.
Wenn wir zum Beispiel morgens unbedingt den Zug erreichen wollen und wir knapp in der Zeit sind, dann setzt der Körper sofort Adrenalin aus und die Muskeln können sofort mehr leisten (Sprint/höhere Leistung). Haben wir das Ziel (den Zug erwischen) erreicht, dann wird das Adrenalin sofort abgebaut und Glückshormone überströmen uns. Wir sind erleichtert und können uns dadurch sehr schnell erholen, der Körper ist zufrieden. Für diese kurz anhaltende Stressreaktion ist der Körper gebaut und fähig.
Die Differenz zwischen der Leistungserwartung (eigene oder die von anderen Personen) und der eigenen Leistungserbringung am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld kann Dauerstress auslösen. Dies bedeutet, dass der Körper die ganze Zeit Stresshormone (z.B. Adrenalin, Cortisol) ausschüttet, was der Körper aber gar nicht benötigt. Hier beginnt das Ungleichgewicht und die Fehlfunktion im Körper.
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht
Wenn nur die Symptome und nicht die Ursache von Stress gelöst wird, dann verbleibt der Körper im Dauerstress und löst weiter die Signale aus, meistens noch stärker und intensiver. Die Kette bricht beim schwächsten Glied und das Körperteil, welches am Schwächsten ist versagt zuerst (Herz, Verdauungsorgane, Nerven, Psyche etc.). In diesem Punkt finde ich diese Aussage sehr treffend:
“Da sprach die Seele zum Körper: Sag du es ihm, auf mich hört er nicht!”
Die Folge von Burnout ist die Depression
Burnout ist keine offizielle Krankheit und kann somit als Diagnose für Krankheiten vom Facharzt nicht verwendet werden. Das ist für die medizinische Wegbegleitung entscheidend. Meistens sind die oben erwähnten Symptome zu Beginn sehr schwach und werden schleichend immer stärker. Dies führt dazu, dass sie meistens zu spät bemerkt werden, weil wir unseren Körper nicht bewusst wahrnehmen. Die Symptome werden stärker, heftiger und führen zu fatalen körperlichen Schäden, was meistens einen Arzt- oder Spitalaufenthalt notwendig macht. Dieser körperliche Schaden wird mit einem operationellen Körpereingriff behoben.
Die Symptome sind kurzfristig behoben, doch die Ursache, die Quelle des Problems, ist nicht gelöst und bleibt bestehen.
Die tiefgründige Diagnose ist dann meistens Depression, was eine klar definierte Krankheit ist.
In den meisten Fällen führt die Diagnose Depression zu einem längeren Arbeitsausfall (Timeout), ein Klinikaufentalt von mehreren Wochen ist die wahrscheinlichste Akutbehandlung. Nicht selten sind Jobwechsel, Findung von neuer Tätigkeit und Aufgabe oder sogar Frühpensionierung die Folge. Jedenfalls hat diese Diagnose einen tief greifendenEinfluss auf das Leben des Betroffenen und bietet gleichzeitig die Chance für ein fortan besseres, gesünderes und dadurch erfolgreicheres Leben zu führen.
Burnout Prävention – Eigener Wandel durch Bewusstseinsveränderung
Wie kann ich Burnout vorbeugen? Diese Frage beschäftigt immer mehr verantwortungsvolle Menschen, vor allem Topmanager.
Wenn wir die oben beschriebene Folge von Burnout und Depression genau betrachten, dann wird klar, wie wir uns davor schützen können.
Das Lernen von Aufmerksamkeit, die eigene Förderung zur Erkennung von Körpersymptomen ist hier der grosse Lösungsansatz. Es geht darum, auf den eigenen Körper zu hören und dies Signale ernst zu nehmen und entsprechend zu Handeln.
Da vor allem Manager tagtäglich im eigenen Hamsterrad sind, von Meeting zu Meeting rennen, sich stets um Umsetzungsmassnahmen und Reports kümmern, haben Körperwahrnehmung, Gefühle und Emotionen kein oder kaum Platz und stehen somit nicht auf derer Prioritätenliste. Sie fahren auf der Autobahn mit Höchsttempo und übersehen dadurch die vielen Ausfahrtssignale, die vielen Chancen, den Fuss vom Gaspedal nehmen zu können. Es fehlen die notwendigen Auszeiten, das Entspannen und Verarbeiten von Emotionen und Gefühlen. Dies ist Voraussetzung, um den Körper mit seinen Signalen wirklich wahrnehmen und beurteilen zu können.
Viele sprechen von der inneren Balance, oder von der Work-Life-Balance. Es geht heute viel weiter, es braucht eine Work-Life-Integration. Was ist hiermit gemeint?
Viele Führungskräfte entkoppeln ihre Job Aktivität von der Rolle als Privatperson. Sie verhalten sich in der Business anders, als sie es im Privatleben tun. Heute, wo flexible Arbeitszeiten, flexible Arbeitsplätze mehr denn je gefordert sind, kann diese Trennung von Business- und Privatleben nicht mehr funktionieren, ohne in einen Dauerstress zu kommen. Hier braucht es eine spezifische Basis, diese Work-Life-Integration umsetzen zu können.
Ruhe und Entspannung zulassen um Balance zu finden
Vor allem die Meditation bringt die notwendige Ruhe und Entspannung. Es stellt die Verbindung zwischen Körper und Geist wieder her. Es ist wichtig, dass in der Hektik des Alltags Inseln der Entspannung und der Stille regelmässig eingeplant und angewendet werden. Das immer denkende Gehirn kann sonst nicht zur Ruhe kommen. Nur ein bewusstes Abschalten und Loslassen von Vergangenheit (Erfahrungen/Emotionen) und Zukunft (Angst vor möglichen Problemen) bringt einem in das Hier und Jetzt, in den gegenwärtigen Moment. Wie das Autofahren lernen oder das Laufen Lernen von Kindern braucht auch das Meditieren Übung und Geduld. Das tägliche meditieren hat die weit aus bessere Wirksamkeit als manche pharmazeutischen Mittel wie Schmerztabletten oder Spritzen.
Die beste Prävention von Burnout ist, wenn der Beruf zur Berufung wird. Menschen, welche sich mit ihrer eigenen Vision und Mission beschäftigen, sich daraus klare Ziele setzen, und sich auf diese fokussieren, die sind aus innerer Kraft motiviert und sehen den Sinn in ihrer Arbeit und ihrer Aufgabe. Wenn der Sinn klar ist, geht die eigene Energie nicht aus, will heissen, dass wenn der Sinn der Arbeit klar ist, kann kein langfristiger Stress entstehen. In diesem Zusammenhang ist es sehr hilfreich, die eigene Vision mit derer der Firma, die eigenen Werte mit derer der Firma abzugleichen. Stimmt das überein, wird die Flamme der intrinsischen Motivation nicht ausgehen und auch hektische Situationen werden souverän, kompetent und mit einer hohen emotionalen Sicherheit gelöst.
Dafür müssen wir meistens ein neues Mindset entwickeln. Wir sind geprägt von alten Glaubenssätzen und sind in vielen Bereichen konditioniert. Wir dürfen wieder lernen, mehr Selbstverantwortung für uns zu übernehmen. Das braucht die Voraussetzung, sich selber zuerst kennen lernen zu dürfen.
Coach als flankierende Lösung bevor es eskaliert
Als Eskalationsstufe meine ich die Situation, wenn ein Körperteil versagt hat (Notoperation) oder Selbstmordgedanken so tief fortgeschritten sind, dass nur Spezialisten helfen dürfen. Das ist keine Schwarzmalerei, Selbstmord wird immer wieder von Spitzenmanagern als einziger Ausweg aus ihrer Situation gewählt.
Der Coach als flankierende Unterstützung hilft vor dieser Eskalationsstufe. Es ist die Phase, wo die ersten Burnout Symptome sich bemerkbar machen. Weil der Betroffene kaum sich selber nicht reflektieren kann, braucht es eine Hilfsperson, die diese Arbeit übernimmt und klar aufzeigt, in welcher Phase die Person steckt. Ein geübter Coach reflektiert den Betroffenen klar und transparent. Dies ermöglicht Impulse und Selbsterkenntnisse, denn nur dank den Selbsterkenntnissen wird das Leben verändert. Nur wer die klare Selbsterkenntnis hat, dass es so nicht weiter gehen kann, dass das eigene Leben zu kostbar ist, nur dann entscheidet sich der Betroffene für die Veränderung. Er ist dann auch bereit, die blinden Flecken in seinem Leben anzuschauen und zu lösen. Der Coach ist in dieser Phase der begleitende Rettungsschirm.
Burnout Prävention in der Wirtschaft
Die Wirtschaft hat den stetigen Drang nach Verbesserungen und sucht Massnahmen, um effizienter zu werden. Hier werden meistens die klassischen materiellen Lockvögel wie Lohn, Boni, Karriereaufstieg, Status, Dienstwagen etc. angewendet. Das treibt den Menschen dazu, sich Gedanken zu machen, wie sie schneller, weiter und höher kommen als andere. Empathie, Werte, Nachhaltigkeit und Weitsicht finden hier keinen Anklang. Die Gefühlserkennung bleibt dabei voll auf der Strecke. Die neue Lebensphilosophie wie Eigenwahrnehmung, Selbstreflexion, Bewusstsein erkennen, Werte schaffen etc. finden keinen Fokus und dadurch keine Priorität.
Top Führungskräfte auf der obersten strategischen und operationellen Ebene (Vorstand, Board of Directors, CEO etc.) haben hier zunehmend die Verantwortung, Gegensteuer zu geben und neue Motivationsmassnahmen zu finden. Der Sinn und der Zweck muss in den Mittelpunkt gestellt werden, der Mensch muss wieder als Individuum geschätzt und geehrt werden.
Nur wer wahre Empathie, Wertschätzung, Sinnhaftigkeit und intrinsische Motivation bei Mitarbeitenden fördert, fordert und vorlebt, geht als Beispiel voran. Inspiration anstelle von Überzeugen ist das Wundermittel für den heutigen Manager.
Kein politisches Gesetz hat so viel Umsetzungskraft wie das Vorleben von Wandel, Selbstreflexion und emotionaler Intelligenz des für die Firma verantwortlichen Chefs.
Der Wandel in der Gesellschaft
Die Gesellschaft kann sehr viel zur Burnout Prävention tun. Es braucht eine Bereitschaft zur Offenheit, über die Themen Stress, Gefühle und Emotionen zu sprechen, unabhängig von Status und Tätigkeit. Die Gemeinschaft hat die Pflicht Menschen, welche nach einer längeren Depressionsphase durch Burnout wieder den Anschluss gefunden haben, zu unterstützen und zu integrieren. Ich erlebe immer wieder, wie Menschen verurteilt werden. Dabei sind gerade Menschen, welche sich nach einem Burnout verändert haben Vorbilder für andere.
Burnout geht uns alle an
Wir alle haben durch unser Denken und Tun jeden Tag neue Chancen und Möglichkeiten, unser Leben zu verändern. Wir alle können durch Bewusstseinsveränderung besser auf unseren Körper hören und alle Symptome frühzeitig erkennen, bevor es eskaliert.
Es ist nicht eine Frage des KÖNNENS – es ist eine Frage des WOLLENS.